Ich bin wohl ein typisches Dorfkind. Mein Ort hat ungefähr 2000 Einwohner – wirklich nicht viel – aber ich mag es hier! Die nächstgrößere (namhaftere) Stadt ist Mannheim, bis dorthin sind es aber doch einige Kilometer. Dorfleben ist trotzdem klasse. Dennoch gibt es natürlich auch ein paar kleine Negativpunkte. Abgesehen davon, dass es hier im Dorf nicht mehr als zwei Bäcker und zwei Metzger gibt (wuhu!), fehlt es auch im näheren Umfeld an gewissen Dingen, die es in Großstädten wie Sand am Meer gibt. Dazu gehören beispielsweise die wunderbaren Frozen Yoghurt Läden und eben auch Sushi Bars.
Genau deshalb muss man sich zu helfen wissen (und nicht jedes Mal den Weg nach Mannheim auf sich nehmen), sondern einfach mal Sushi selbstmachen. Es nimmt zwar viel Zeit in Anspruch, dennoch kann man seine Makis, Inside Outs und Nigiris ganz nach eigenem Geschmack zubereiten.
Dieser Eintrag wird heute mal etwas ausführlicher. Wenn man noch nie Sushi gemacht hat, muss man sich erst einmal einen Überblick verschaffen – was brauche ich alles? Wie koche bzw. bereite ich den Reis vor? Welcher Fisch eignet sich? Welches Gemüse? Zubehör? Saucen?
Ich hoffe, ich kann euch ein klein wenig helfen. Falls jemand noch weitere Tipps oder tolle Rezeptideen hat – gerne einfach im Kommentar erwähnen :>
Reis
300 g Sushi-Reis
4 EL Reisessig
3 EL Mirin Reisweinwürze *optional
2 EL Zucker
1/2 TL Salz
1. Den Reis gründlich waschen bis das Wasser klar ist. Nach Packungsanleitung kochen.
2. Den Reisessig zusammen mit der Reisweinwürze, dem Zucker und Salz so lange rühren bis sich Zucker und Salz aufgelöst haben.
3. Das Reisessig-Gemisch in den gekochten (heißen) Reis einarbeiten und diesen in einer größeren Schüssel/Schale flach ausbreiten, sodass er gut abkühlen kann.
Tipp: Um den Reis dann auch später besser auf dem Nori-Blatt ausbreiten und formen zu können – eine Schüssel mit Wasser und etwas Reisessig bereitstellen. Die Hände dann vor jeder Sushirolle darin anfeuchten.
Sauce:
Sojasauce
Mayonnaise
japanische Chili-Gewürzmischung (Hichimi Togarashi, z.B. von „S&B“)
1. Sojasauce mit etwas Mayonnaise und der Gewürzmischung gut verrühren.
Wasabi-Sauce:
Wasabipulver
Wasser
1. Wasabipulver mit relativ viel Wasser anrühren, sodass eine flüssige Sauce entsteht. Diese kann man dann auch ins Sushi geben – aber vorsichtig dosieren, Wasabi ist sehr scharf!
2. Das Wasabipulver mit etwas weniger Wasser anrühren (oder fertige Wasabipaste verwenden) – super als „Dip“ für das fertige Sushi am Ende.
weitere Zutaten:
Lachsfilet
Thunfischfilet
Jakobsmuscheln
Surimi (Krebsfleischimitat)
Avocado
Gurke
Karotte
Schnittlauch
Sesam, schwarz und weiß
Nori Algenblätter
Zubehör:
Bambusmatte
Beim Fisch auf sehr gute Qualität und Frische achten, da ihr den Fisch ja roh esst!
1. Den Fisch in etwas breitere und das Gemüse in dünnere Streifen schneiden (wie ihr euer Sushi mögt).
2. Zum Rollen zuerst die Nori Algenblätter etwas zurechtschneiden (ich habe an der breiten Seite etwa 3 cm abgenommen). Ein Noriblatt mit der glatten Oberfläche nach unten auf die Bambusmatte legen, sodass die breitere Seite zu einem zeigt (siehe Bild 1).
3. Den Reis mit den angefeuchteten Händen (siehe Tipp oben) mittig auf dem Noriblatt verteilen und andrücken (Bild 2).
4. Nach Belieben mit einer Sauce, Fisch und/oder Gemüse belegen (Bild 3 und 4).
5. Das Ende des Blattes mit dem Essigwasser anfeuchten. Zusammen mit der Bambusmatte aufrollen. Darauf achten, dass man alles fest andrückt, sodass später nichts herausfällt. Am Ende verkleben.
(Auf Youtube & Co. gibt es zahlreiche Videos zum Sushirollen, wenn ihr Sushi-Anfänger seid, hilft euch das ungemein)
6. Ein scharfes Messer mit dem Essigwasser anfeuchten und vorsichtig Stücke abschneiden (beim Schneiden nicht zu fest drücken!).
Zum Sushi könnt ihr dann Wasabi, eingelegten Ingwer und Sojasauce zum Dippen servieren.
P.S.: Vielleicht (oder sehr wahrscheinlich) gibt es bessere, schnellere und tollere Sushi-Anleitungen und Tipps – aber ich bin ja auch kein Sushi Meister :)